Deutsches Archäologisches Institut

Deutsches Archäologisches Institut
Deutsches Archäologisches Institut,
 
Abkürzung DAI, wissenschaftliche Korporation und Bundesbehörde in der Zuständigkeit des Auswärtigen Amtes. Zu den Aufgaben des DAI gehört die Forschung auf dem Gebiet der klassischen Archäologie und ihren Nachbarwissenschaften (Ägyptologie, vorderasiatische Archäologie, christliche Archäologie, Islamistik, Turkologie, Vor- und Frühgeschichte und Epigraphik), die Pflege von Beziehungen zur internationalen Forschung, die Durchführung und Veröffentlichung von Ausgrabungen sowie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch Reisestipendien. Sitz der Zentralverwaltung ist seit 1874 Berlin. Das Institut hat Abteilungen in Rom (gegründet 1829, Ursprung des DAI; 1953 an die Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben), Athen (gegründet 1874, wieder eröffnet 1951), Istanbul (gegründet 1929), Kairo (seit 1929, entstanden aus dem 1906 von L. Borchardt gegründeten »Deutsches Institut für ägyptische Altertumskunde«), Madrid (gegründet 1942; Bibliothek 1953 zurückgegeben), Bagdad (gegründet 1955), Teheran (gegründet 1961) sowie Stationen in Sanaa (seit 1976) und Damaskus (seit 1979). Zu Istanbul gehört eine Zweigstelle in Ankara, zu Madrid die von Lissabon. 1995 wurde in Berlin eine Abteilung für die Archäologie Eurasiens neu gegründet. Die Abteilung in Rom und damit das Institut überhaupt ist als privates »Istituto di corrispondenza archeologica« unter maßgebender Beteiligung von C. von Bunsen und E. Gerhard gegründet und ab 1859 bis zur Übernahme durch das Deutsche Reich (1874) von Preußen finanziert worden. - Das DAI hat außerdem drei Kommissionen: Römisch-German. Kommission in Frankfurt am Main (gegründet 1901), für Alte Geschichte und Epigraphik in München (seit 1967), für Allgemeine und Vergleichende Archäologie (Abkürzung KAVA; seit 1980) in Bonn. Zu den bekanntesten Grabungen des DAI zählen die von Olympia, Pergamon, Kerameikos in Athen, Samos, Tiryns, Milet, Priene, Didyma, Boğazkale-Hattusa, Uruk-Warka und Manching.
 
Veröffentlichungen: Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts: Athen. Abteilung (1876 ff.), Römische Abteilung (1886 ff.; mit Ergänzungsheften), Archäologische Mitteilungen aus Iran (1929 ff.), Abteilung Kairo (1930 ff.; mit Abhandlung), Istanbuler Forschungen (1932 ff.), Istanbuler Mitteilungen (1933 ff.), Bagdader Mitteilungen (1960 ff.), Madrider Mitteilungen (1960 ff); Jahrbuch (1886 ff., mit Archäologischem Anzeiger, jährliche Bibliographie und Ergänzungsheften); Berichte der Römisch-German. Kommission (1904 ff.); Germania (1917 ff.); Chiron (1971 ff.); Beiträge zur Allgemeinen und Vergleichenden Archäologie (1979 ff.).

Universal-Lexikon. 2012.

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